Autor: unbert
Baumtraum
Im Klettertraum
Vom Himmelbaum
Bleiben Stürze ohne Folgen
Landen Kinder in den Wolken
Im Nachtischtraum
Vom Leckerbaum
Mit Zuckerschaum
Sind alle Früchte umhüllt
Und mit Schoko gefüllt
Im Grinsetraum
Vom Lieblingsbaum
Hört man alle lachen
Bis sie erwachen
Weil die Baumfällarbeiten
Erheblich Krach machen
Nächtliche Störung
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halb vier in stockdunkler nacht
der ganze block ist aufgewacht
das dumpfe dröhnen schallt gewaltig
geweckte aggression sammelt sich
hinter den schlafzimmerfenstern
glotzen schlafende gesichter
blähen sich auf
augenbrauen werden dichter
aber keiner der es wagt
denen da unten bescheid zu geben
dann muss ich am ende
meine Stimme erheben
und ich schreie mit elan
“hey, wasn das für ne kapelle mann,
das lied hört sich echt super an.”
Großstadtjagd
bis oben voll mit Müll
die Tonne quillt
der Rabe lauert still
sein Bauch ist nicht gefüllt
dann schafft er eine Tüte raus
mit seinem starken Schnabel
der Fund sieht viel versprechend aus
der Müll ist heut spendabel
Der Bank sei dank
Sitze auf der Bank, denke an den Tod
zweifle obs ihn gibt, den ewgen Herren Gott
Mein Kopf hängt schief
Gedankenmief
Umgibt mich Häufchen ElendSo bin ich ganz in meiner Welt
Als ein finstrer Mann
sich vor mich stellt
Ich hör ihn murmeln
Ist es denn wahr
Der Mann spricht aus, was nie geschah
Mein Herz gefriert
Ich spei es aus
Haste schnellsten Wegs nach HausSeitdem meide ich diese Bank
diese Bank macht Seelen krank
Kampf um das Mahnmal
Straff gekämmte Regenschauer
fegen durch der Bäume Wipfel
Sonnenstrahlenfetzen verletzen
Hochbetagte Mahnmalzipfel
Eine kranke Krähe kackt auf die bronzene Soldatenhand
Gierige betrachten sich, verdeckt von der GedenksteinwandDer Wind sortiert Passanten
In drei graue Sprenkelmassen
Deren Blicke unbelebt
Deren Augen matschverklebt
Deren Kiefer zornig bebtDer Kampf beginnt
dem Sieger winkt
ein Original Regenponcho
aus dem Schützengraben